Bei der Revitalisierung von Immobilien auf die Nachhaltigkeit achten 

Die Revitalisierung zielt darauf ab, vorhandene Flächen optimal an aktuelle und künftige Herausforderungen anzupassen. Das ist vor allem aus nachhaltiger Perspektive interessant.

Die Immobilienwirtschaft hat bei der nachhaltigen Transformation eine besondere Verantwortung. Denn der Gebäudesektor verursacht hierzulande rund 30 Prozent der CO2-Emissionen. Daher muss der Gebäudebestand zügig und flächendeckend energetisch modernisiert werden. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die umweltfreundliche Revitalisierung. Die Revitalisierung von Immobilien bezieht sich auf den Prozess der Wiederbelebung, Renovierung oder Neugestaltung von bestehenden Immobilien, um ihre Nutzung und Wertsteigerung zu verbessern. Dieser Prozess kann sowohl bei gewerblichen als auch bei Wohnimmobilien durchgeführt werden.

Historische Bausubstanz für zeitgemäße Nutzung umgestalten

Das bedeutet: Durch Revitalisierung sollen Immobilien wiederbelebt und modernes Wohnen und Arbeiten im Bestand ermöglicht werden. Damit wird eine historische Bausubstanz so umgestaltet, dass eine zeitgemäße Nutzung erfolgen kann. Das geht deutlich über eine herkömmliche Sanierung heraus, die sich meist auf den Erhalt der Bausubstanz beschränkt und damit nicht unbedingt die heutigen Bedürfnisse beim Wohnen und Arbeiten trifft. Die Revitalisierung verfolgt ein Gesamtkonzept: Neben der zukunftsorientierten Sanierung zielt die Revitalisierung darauf ab, vorhandene Flächen optimal an aktuelle und künftige Ansprüche anzupassen. So können beispielsweise Technik, Raumhöhe oder Dämmung auf den neuesten Stand gebracht werden. Bestandsbauten werden entkernt, modernisiert und erneuert. Die Revitalisierung von Immobilien ist daher in der Regel die bessere Lösung als Abriss und Neubau oder nur Sanierung. Das gilt vor allem aus nachhaltiger Perspektive.

Kreislauffähiges Bauen ernstnehmen

Die Kombination aus Projektentwicklung und Revitalisierung entspricht der Idee der sogenannten Kreislaufwirtschaft (Circular Economy). Das ist ein Konzept, um den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern und spürbar Kosten, Abfall und Umweltbelastungen zu vermeiden. Dazu schreibt die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.): „Wir müssen uns mit der heutigen Rückbaupraxis beschäftigen, wenn wir das kreislauffähige Bauen im Bauwesen ernstnehmen. Ein Rückbau, der heute nach Nachhaltigkeitsaspekten geplant und umgesetzt wird, bietet die Chance, die einmal eingesetzten Rohstoffe am Lebensende des Gebäudes nicht zu Abfällen werden zu lassen, sondern sie durch Wiederverwendung oder durch eine sortenreine, sorgfältige Trennung und Verwertung wieder neu in den Kreislauf einzubringen. Und: Auf diese Weise lässt sich in relevantem Maß CO2 einsparen.“

Effizientes Recycling schont Ressourcen und reduziert Bedarf an primären Rohstoffen

Die Kreislaufwirtschaft will also Ressourcenverbrauch und Abfallproduktion reduzieren, indem Produkte, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf gehalten werden. Im Gegensatz zur herkömmlichen linearen Wirtschaft, in der Produkte nach ihrer Nutzung entsorgt werden, strebt die Kreislaufwirtschaft an, einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen, in dem Materialien wiederverwendet, recycelt oder regeneriert werden. Im Immobilienbereich heißt das beispielsweise, die Entstehung von Abfällen zu minimieren, indem Produkte so konzipiert werden, dass sie langlebig, reparierbar und wiederverwendbar sind. Damit sollen vorhandene Materialien Beton, Metalle und Co. gezielt wiederverwendet werden. Materialien, die nicht wiederverwendet werden können, sollen recycelt werden, um neue Produkte oder Materialien herzustellen. Durch effizientes Recycling können Ressourcen geschont und der Bedarf an primären Rohstoffen reduziert werden. Kurz gesagt: Jedes Bauteil, das nicht neu produziert werden muss, spart CO2-Emissionen ein und schont damit die Umwelt.

Finanzielle und ökologische Rendite zugleich generieren

Gerade in Innenstädten, in denen sowohl Wohnraummangel als auch Platzprobleme herrschen, ist die Revitalisierung gegenüber Neubauten preiswerter, schneller und attraktiver für Investoren. Ressourcenschonende Projektentwicklung und erfolgreiches, renditenorientiertes Bauen schließen sich nicht aus! Und die Revitalisierung erfüllt eben die Ansprüche an die Nachhaltigkeit umfassend: Bestehendes so lange wie möglich zu erhalten und durch energieeffiziente Strategien, innovative Technologien und umweltfreundliche Materialien an die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft anzupassen. Das schafft eine zusätzliche ökologische Rendite.

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